Fachhtagung ein erster Schritt
Ausweisung des Entwicklungsmodells Biosphärenregion Lungau-Murau wird unterstützt

RAMINGSTEIN (az.) Als eine Fachtagung mit einem "sehr klar positiven Ergebnis" beschrieb ALPENFORUM-International-Präsident Dr. Dipl.-Ing. Ian C. Meerkamp van Embdendie zweitägige Veranstaltung, zu der vergangene Woche auf Burg Finstergrün in Ramingstein eingeladen wurde. Der Tenor war eindeutig: Eine Biosphärenregion Lungau-Murau als Modell der nachhaltigen Entwicklung ist eine große Chance. Die Vernetzung von Initiativen ist aussichtsreich, die Vereinbarkeit von Interessen des Naturschutzes, der Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft ist vielversprechend.

Anregung , die Vorteile zu erörtern, aber auch, das Thema kritisch zu hinterfragen, boten die Fachreferate. Zum einenwurden bereits bestehende regionale Projekte vorgestellt und beleuchtet (der Tälerbus, die Naturparks Grebenzen und Biedingtal oder die Holzstraße Murau sind nur einige Projekte), inwieweit diese mit einer Biosphärenregion vereinbar sind. Zum anderen standen organisatorische, bewußtseinsbildende sowie finanzielle Aspekte im Mittelpunkt der Diskussion.

Bioregion - Biosphärenregion?
Ein Beispiel, das alldiese Bereiche in sich vereint, brachte Harald Kraxner von der Arbeitsgemeinschaft "Bioregion Murau" in seinem Vortrag. Seit zwei Jahren arbeiten Vertreter aus Landwirtschaft, Wirtschaft und Tourismusan gemeinsamen Initiativen und Kooperationsprojekten. Das Ziel: "Die Region Murau als Bioregion zu positionieren, touristische Aspekte nach diesem Ziel auszurichten und die bäuerliche Direktvermarktung weiter zu stärken", so Kraxner. Dazzu soll in der Bioregion Murau spätestens ab 2015 nur noch mit biogenen Brennstaffen, in diesem Fall Holz, geheizt werden - alldas deckt sich mit den Prinzipien einer Biosphärenregion.

Schlißlich weisen bereits erfolgreich wirkende Vorbilder den Weg: Heinrich Hess berichtete über eine eindrucksvolle Entwicklung des Biosphärenparks Rhön/Deutschland und der Voralberger LAbg. Josef Türtshcer begeisterte mit seinen Asuführungen über ein internationales Vorzeigeprojekt auf österreichischem Gebiet, den Biosphärenpark Großes Walsertal.

Fachtagung ist erst der Anfang
Die Tagungsteilnehmer waren sich einig: Verschmelzen selbstständige Einzelinitiativen in dem nachhaltigen Entwicklungsmodell einer Biosphärenregion zu einem Ganzen, ist dies ein erfolgversprechender Ansatz. Von heute auf morgen geht es nicht: "Wir stehen jetzt am Anfang einer Diskussion", schloss Meerkamp van Embden die Tagung. Nun gelte es, als "Botschafter einer aufregenden Lösung zu wirken".

Eines wurde nämlich immer wieder betont: Es geht nicht ohne die Bevölkerung, die einem solchen Projekt offen gegenüberstehen muss. Überzeugungsarbeit und Bewusstseinbildung sind die Basis für das Zustandekommen und die Zukunft dieses für zwei Regionen in zwei Bundesländern ehrgeizigen Projektes. Soviel ist sicher: Mit Dr. Emil Hocevar, vielfacher Preisträger für das umweltverträgliche Verkahrskonzept Tälerbus, setzt sich eigene engagierte Kraft an vorderster Front ein.

Bezirksblatt, Nr. 19, 6. Mai 2004